der Naturwissenschaften
und der Technik
Massenproduktion im globalen Kartell
Übersicht | Inhalt | Einführung
Günther Luxbacher
Massenproduktion im globalen Kartell
Glühlampen, Radioröhren und die Rationalisierung der Elektroindustrie bis 1945
(Aachener Beiträge zur Wissenschafts- und Technikgeschichte des 20. Jahrhunderts, Band 4)
490 Seiten, zahlr. Abb., Pb., 44,00 Euro
ISBN 978-3-928186-68-1
Massenproduktion gilt als die industrielle Herstellungsweise der Moderne schlechthin und als Basis der Konsumgesellschaft. Gemessen an diesen epochalen Bedeutungszuschreibungen ist der Begriff bislang kaum in wirtschafts- und technikhistorischer Perspektive untersucht worden. Die vorliegende Arbeit spürt am Beispiel eines normierten aber komplexen Stückgutes all jenen technischen und wirtschaftlichen Wechselbeziehungen nach, welche diese Herstellungsweise kennzeichnen. Als wichtigstes Merkmal kristallisierte sich dabei die Maschinisierung aller Fertigungsstufen sowohl bei der Produktion der Einzelteile als auch bei der Fügetechnik heraus. Dies verlangte nicht nur Herstellung und Einsatz einer Reihe von Spezialmaschinen, sondern etwa auch die Entwicklung fertigungsgerechter Konstruktionen oder die montagegerechte Abstimmung verschiedener Werkstoffe. Darüber hinaus zeigt der Band, wie unternehmerische Entscheidungen, die sich immer stärker am US-Vorbild orientierten, die Sachlogik dieser technischen Faktoren nutzten, um Arbeitsorganisation, Forschungsstrategien und Patent- und Lizenzpolitik neu zu ordnen. Die Folge war, daß die hochkonzentrierte Glühlampenindustrie zur ersten Wirtschaftsbranche avancierte, die weltweit kartelliert war.
Das Buch erhielt den Förderpreis der Gesellschaft der Freunde der Geschichte des Funkwesens (GFGF eV) für das Jahr 2010: »Luxbacher beschreibt in seinem Buch die ... Wechselbeziehungen von technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der Glühlampenindustrie mit der Elektronenröhrenindustrie ... Er gibt Einblick in ... noch nie dargestellte Zusammenhänge«.