Verlag für Geschichte
der Naturwissenschaften
und der Technik
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Gudrun Wolfschmidt (Hrsg.) |
Die Popularisierung der Naturwissenschaften und der Technik ist so alt wie die Naturwissenschaften und die Technik selbst. Deshalb macht es Sinn, daß sich gerade das IGN diesem Thema widmet, zumal Prof. Dr. Hans Schimank (1888-1979) sein Leben lang in diesem Sinne auf der Ingenieurschule und in Zusammenhang mit dem Institut lehrend und forschend gewirkt hatte.
In früheren Jahrhunderten haben sicher mündliche Traditionen eine ganz wesentliche Rolle gespielt; mit diesen erreichte man aber stets nur kleine Gruppen. Mit der Einführung und Verbreitung der Schriftlichkeit wurden ganz andere Dimensionen eröffnet, sowohl für den Wissenstransfer als auch für die Popularisierung. Das Wissen Einzelner konnte nunmehr einem sowohl räumlich als auch zeitlich entfernt lebenden Personenkreis weiter vermittelt werden. Durch die Einführung des Buchdruckes war eine Verbreitung in noch viel größeren Ausmaßen möglich. Das heutige Internet schließlich sorgt für eine Allroundversorgung mit Wissen, wir sind gerade erst dabei, uns mit dieser neuen Situation und deren ungeahnten Möglichkeiten anzufreunden.
Die Popularisierung ist stets vielschichtig abgelaufen, nicht nur schriftliche Quellen und mündliche Weitergabe, sondern auch Objekte aller Art, Instrumente, Sammlungen und deren Unterbringung usw. spielten eine wichtige Rolle. In den letzten zweihundert Jahren führte die immer rasanter werdende Entwicklung zur Aufspaltung der Naturwissenschaften und Technik in eine immer noch größer werdende Anzahl von Teilgebieten. Die Anzahl derjenigen, die größere Teilbereiche überblicken, wird zusehends kleiner. Gab es im 18. Jahrhundert noch eine ganze Reihe von Universalgelehrten, so waren es im 19. Jahrhundert nur noch wenige, im 20. Jahrhundert gibt es diese Art von Gelehrten nicht mehr. Mit dem Anwachsen des Spezialistentums wuchs gleichzeitig auch das Bedürfnis einer weiterreichenden Information. Die Popularisierung findet gegenwärtig auf vielen Ebenen statt, z. B. von Volkshochschulniveau bis Hochschulniveau.
Die Art der Popularisierung in den einzelnen Fächern Mathematik, Physik, Astronomie, Chemie, Biologie, Geowissenschaften und Technik ist allerdings sehr unterschiedlich. Das bezieht sich beispielsweise auf die Formen der Popularisierung wie illuminierte Handschriften, Bücher, Zeitschriften, Vorträge, wissenschaftliche Wanderungen, Theateraufführungen, technische, naturwissenschaftliche und naturkundliche Museen sowie Medien (Radio, Fernsehen, Film/Video) oder moderne Medien (CD-ROM, interaktive Computerdemonstrationen). In den folgenden 20 Kapiteln werden sowohl Methoden der Popularisierung vorgestellt als auch die spezifische Art der Popularisierung in den verschiedenen Fächern diskutiert.
Hiermit möchte ich mich bei allen Autoren für Ihre Mitwirkung bedanken, insbesondere bei den Mitgliedern des Instituts für Geschichte der Naturwissenschaften. Für die Bearbeitung der Bilder danke ich James Caplan aus Marseille.
Gudrun Wolfschmidt
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