der Naturwissenschaften
und der Technik
Familientreffen versus Professionselite?
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Anke Jobmann
Familientreffen versus Professionselite?
Vergangenheitsbewältigung und Neustrukturierung in der deutschen Wissenschaftsgeschichte der 60er Jahre
119 Seiten, Pb., 16,80 Euro (1998, 17×24 cm)
ISBN 978-3-86225-031-1
Dieses Buch befasst sich mit den Umständen der Gründung der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte (GWG) im Januar 1965 aufgrund von Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik (DGGMNT). Diese Unterschiede äußerten sich auf fachlicher, politischer und persönlicher Ebene. Im Zentrum der fachlichen Auseinandersetzung standen methodische, thematische und organisatorische Fragen als Hauptgrund für die Gründung der GWG. Dass eine kleine Gruppe von Mitgliedern der DGGMNT diese Fragen diskutierte, zeigte die zunehmende Professionalisierung der Disziplin nach einem deutlichen Anstieg der Hochschulstellen in den frühen sechziger Jahren. Auslöser für die Trennung der GWG-Gründer von der DGGMNT war die turbulente politische Auseinandersetzung um den »Fall Berg«: der Protest gegen die Rehabilitation eines Medizinhistorikers, der ein der nationalsozialistischen Ideologie nahestehendes Buch mitverfasst hatte. Sowohl die beruflichen als auch die politischen Differenzen waren von persönlichen Beziehungen in einem vielfältigen Kontext fester Freundschaften, gemeinsamer Interessen und zutiefst empfundener Antipathie geprägt.
Die Autorin hat die Hintergründe und Motivation der Neugründung der GWG als Abspaltung aus der DGGMNT herausgearbeitet, deren Wurzeln bis 1901 zurückreichen. Vor dem Hintergrund der Fusion der beiden Gesellschaften zur GWMT im Jahr 2017 erhält diese Studie wieder aktuelle Bedeutung.
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