der Naturwissenschaften
und der Technik
Georg Gottlieb Schmidt (1768-1837) – der "Luftschmidt"
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Henning Krause |
Vorwort
2007 wird das 400-jährige Bestehen der Universität Gießen gefeiert. Zum 170. Mal jährt sich dann auch der Todestag des Gründers des Gießener Physikalischen Kabinetts und des Physikalischen Instituts. Sein Name, der sowohl in Gießen als auch unter Wissenschaftshistorikern nur wenig bekannt ist, lautet Georg Gottlieb Schmidt (1768-1837). Als Experimentalphysiker befasste er sich unter anderem mit der Bestimmung mechanischer und thermischer Eigenschaften von Gasen und Dämpfen. Das brachte ihm bei den Gießener Studenten den Beinamen Luftschmidt ein, mit dem sie ihn von einem theologischen Professor gleichen Namens, dem Himmelsschmidt, unterschieden. Aus der Tatsache, dass Georg Gottlieb Schmidt von der wissenschaftshistorischen Forschung bislang weitestgehend unbeachtet geblieben ist, könnte auf eine geringe Bedeutung Schmidts für die Geschichte der Wissenschaften und der Universität Gießen geschlossen werden. Dass eine solche Folgerung unzulässig wäre, hoffe ich hier zeigen zu können. So war Schmidts Handbuch der Naturlehre zu Anfang des 19. Jahrhunderts das zweitwichtigste Physik-Lehrbuch im deutschsprachigen Raum.
Das vorliegende Buch ist eine wissenschaftshistorische Arbeit, die im Rahmen meines Studiums am Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik der Universität Hamburg entstand. Es handelt sich um eine erweiterte Version meiner Studienarbeit, einer Art kleiner Diplomarbeit. Ziel dieser Untersuchung ist es, Georg Gottlieb Schmidt für die wissenschaftshistorische Forschung erschließbar zu machen, indem alle über ihn verfügbaren Informationen an einem Ort zusammengestellt werden. Doch bietet diese Arbeit kein abgeschlossenes Bild, sie soll vielmehr einen Anfang darstellen. Die eigentliche wissenschaftshistorische Bearbeitung Georg Gottlieb Schmidts auf archivalischer Grundlage muss noch folgen.