der Naturwissenschaften
und der Technik
Chemie – Kultur – Geschichte
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Astrid Schürmann; Burghard Weiss (Hrsg.) |
Vorwort
Chemie – Kultur – Geschichte signalisiert die Interdependenz dreier im Alltagsverständnis so oft als selbstständig, ja unüberbrückbar fremd wahrgenommener Dimensionen unseres Wissens. Chemie aber ist Kultur. Chemie aber hat Geschichte. Dies sind durchaus intensive, aber auch gespannte Verhältnisse. »Wegen ihrer Entwicklung fort vom Alltagswissen hin zu einer esoterischen Wissenschaft mit esoterischer Fachsprache bei gleichzeitiger Entwicklung hin zu einem Unternehmen, das für unser aller Leben von eminenter Bedeutung ist, trägt auch die Chemie zur Beirrung des Menschen in seiner eigenen Umwelt bei, und gerät so in Gefahr, als eine dunkle Macht gefürchtet und eben deshalb abgelehnt zu werden« (Hans-Werner Schütt). Hier behutsam aufklärend zu wirken, Chemie in ihrer kulturellen und historischen Dimension zu erfassen, als Teil unserer Kulturgeschichte zu begreifen und zu vermitteln, ist das Ziel einer als Chemiekulturgeschichte verstandenen Chemiegeschichtsschreibung.
Chemiegeschichtsschreibung ist auch Bestandteil einer allgemeinen Historiographie der Naturwissenschaften und der Technik und hat daher, als Ort deren kritischer Selbstreflexion, an einer Technischen Universität ihren unverzichtbaren Platz. An der Technischen Universität Berlin wurde deshalb 1969 einer Empfehlung des Wissenschaftsrates folgend der »Lehrstuhl für Geschichte der exakten Wissenschaften und der Technik« errichtet. Diesen Platz im »Institut für Philosophie, Wissenschaftstheorie, Wissenschafts- und Technikgeschichte« seit 1979, also für mehr als zwei Dezennien, ausgefüllt und mit internationaler Ausstrahlung versehen zu haben, ist das Verdienst von Hans-Werner Schütt. Sein 65. Geburtstag im Jahre 2002 ist Anlass zum Feiern und zu dieser Festschrift.
Kolleginnen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Schülerinnen und Schüler sowie Weggefährten von Hans-Werner Schütt haben sich hier zu seinen Ehren mit ihren Beiträgen versammelt, die sich dem Ziel, Interdependenzen von Wissenschaft und Technik, Kultur und Geschichte aufzuzeigen, verpflichtet fühlen. Den Anfang macht Alan Rocke mit seiner Würdigung des wissenschaftlichen Werks von Hans-Werner Schütt, die er auf dem akademischen Festakt am 15. November 2002 vorgetragen hat.
V.I.T.R.I.O.L.
Astrid Schürmann
Burghard Weiss